Bi-Ozeanischer Korridor (Ruta Bioceánica)
Überblick der Bi-Ozeanischen Autobahn:
Der Bi-Ozeanische Korridor ist das derzeit bedeutendste transnationale Infrastrukturprojekt in ganz Südamerika. Durch den Bau der ca. 2.200 Kilometer langen Autobahn, wird eine neue Handelsroute vom Atlantik zum Pazifik geschaffen und führt durch den Norden Paraguays. Die Schnellstraße verbindet die Häfen von Brasilien am Atlantik mit den Häfen von Chile an der Pazifikküste und wird durch die Länder Paraguay und Argentinien geführt. Für Paraguay und insbesondere die Chaco Region mit den Provinzen Alto Paraguay und Boquerón bringt der Korridor zahlreiche wirtschaftliche Vorteile:
Förderung des Handels:
- Die Bi-Ozeanische Autobahn ermöglicht einen direkten Zugang zu den Häfen des Atlantiks und Pazifiks. Dies reduziert die Transportkosten deutlich und auch die Dauer von Exporten und Importen wird signifikant gesenkt. Das wird die Wettbewerbsfähigkeit paraguayischer Produkte auf den internationalen Märkten steigern. Die Transportwege zu den internationalen Märkten verkürzen sich um bis zu 14 Tage und dürfte die Logistikkosten um etwa 25 % senken.
- Insbesondere landwirtschaftliche Erzeugnisse, wie Soja, Mais und Fleisch, die eine wichtige Rolle in Paraguays Wirtschaft spielen, können schneller und kostengünstiger transportiert werden. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der dortigen Produzenten wird dadurch zunehmen.
Entwicklung des Chaco, Paraguay:
- Der Chaco, eine eher abgelegene und wenig entwickelte Region, profitiert durch den auch als „Neuer Panamakanal Südamerikas“ genannten Korridor von einer verbesserten Infrastruktur und der erstmaligen länderübergreifenden Anbindung. Dies fördert die Ansiedlung von Unternehmen und bringt den meist landwirtschaftlichen Betrieben den verbesserten Zugang zu den internationalen Absatzmärkten.
- Die neue Autobahn wird dazu beitragen, die wirtschaftliche Aktivität im Chaco weiter zu steigern. Internationales Kapital strömt bereits in das Land und es wird in Landwirtschaft, Viehzucht und Industrie investiert. Dies schafft mehr Arbeitsplätze und belebt die lokale Wirtschaft.
Stärkung der regionalen Integration:
- Der Bi-Ozeanische Korridor stärkt die Handelsbeziehungen zwischen Paraguay und seinen Nachbarländern Brasilien, Argentinien und Chile. Dies führt zu einer vertieften wirtschaftlichen Integration, steigert den grenzüberschreitenden Handel und erleichtert die Zusammenarbeit in verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Zudem werden die internationalen Absatzmärkte in ASien, Europa, Nordamerika und Afrika deutlich besser erreicht.
Reduzierte Abhängigkeit von traditionellen Handelsrouten:
- Durch die Schaffung einer alternativen Handelsroute verringert Paraguay seine Abhängigkeit vom traditionellen Binnenhafen in der Hauptstadt Asuncion und der Verschiffung über den Rio Paraguay. Hier gab es in der Vergangenheit flussabwärts immer wieder Auseinandersetzungen mit Argentinien und der Berechnung von Wegezöllen. Durch die neue transnationale Autobahn wird den Exporteuren eine größere Flexibilität ermöglich und verringert gleichzeitig das Risiko, durch Störungen an der bisherigen Haupthandelsrouten beeinträchtigt zu werden.
Attraktivität für Investoren:
- Die verbesserte Infrastruktur macht Paraguay zu einem attraktiveren Standort für ausländische Direktinvestitionen. Insbesondere im Bereich der Logistik und des Transports könnten Unternehmen verstärkt in Paraguay investieren, um von der strategischen Lage des Landes entlang des Korridors zu profitieren.
Die Bioceanica ist zur Zeit eines der bedeutensten Infrastrukturprojekte Südamerikas. Es verbindet letztendlich zwei Ozeanen miteinander: den Pazifik und den Atlantik. Dieses Projekt zielt darauf ab, den Transport von Gütern zwischen den Ländern des Kontinents zu optimieren und wirtschaftliche Verbindungen zu stärken. Der Korridor erstreckt sich von den Pazifikhäfen in Chile bis zu den Atlantikhäfen in Brasilien. Für Paraguay bedeute der Bi-Ozeanische Korridor nicht nur eine deutlich bessere Anbindung an den globalen Handel, sondern wird auch die wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere in der Region des Chaco, erheblich fördern. Daher dürften u. a. Investitionen in Weideland und Ackerflächen ein attraktives Investment für die kommenden Jahre sein.
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