Vor jeder Investitionsentscheidung ist eine gründliche Prüfung der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie der Rechte und Pflichten am jeweiligen Investitionsstandort unerlässlich. Jedes Land, jede Region und jede Gemeinde weist spezifische Besonderheiten auf, die im Vorfeld sorgfältig analysiert werden müssen. Versäumnisse in dieser Phase können zu unerwarteten und kostspieligen Hindernissen am Standort führen.
Dies beginnt bereits bei der Auswahl des Grundstücks bzw. des Weidelandes. In Paraguay, wie auch in anderen Ländern, ist zwingend zu prüfen, ob der Verkäufer tatsächlich der rechtmäßige Eigentümer und Besitzer des Grundstücks ist. Zudem sind eventuelle Belastungen, wie Hypotheken oder Rechte Dritter, etwa von Banken, Energieversorgern oder indigenen Minderheiten, zu berücksichtigen. Besonders in Paraguay ist es wichtig, potenzielle Rechte indigener Völker am Grundstück zu überprüfen, da diesen ein Siedlungsrecht zustehen könnte. Wird ein solches Recht geltend gemacht, kann dies in der Zukunft zu erheblichen finanziellen und rechtlichen Belastungen führen, was den Erwerb des Grundstücks unattraktiv macht. Die rechtliche Überprüfung wird von einer renommierten Anwaltskanzlei und einem staatlich anerkannten Notar durchgeführt.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Verlässlichkeit des Steuersystems. Paraguay folgt dem Territorialprinzip, nach dem nur Einkünfte, die im Inland erwirtschaftet werden, steuerpflichtig sind. Bei landwirtschaftlichen Betrieben, wie einer Rinderfarm, greift dieses Prinzip. Paraguay zeichnet sich durch ein einfach strukturiertes Steuersystem aus, mit einem pauschalen Steuersatz von 10 % sowohl auf Gewinne als auch auf die durchlaufende Mehrwertsteuer. Dieser Steuersatz ist im internationalen Vergleich, insbesondere zu europäischen Ländern, als niedrig zu bewerten.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt im Prüfungsprozess ist die Wasserversorgung. Für eine nachhaltige Rinderzucht muss neben der Regenwasserspeicherung auch der Zugang zu Grundwasser gewährleistet sein. Nicht alle Regionen Paraguays bieten diese Möglichkeit. In Gebieten ohne Grundwasserzugang geraten Rinderzüchter regelmäßig in Schwierigkeiten, insbesondere wenn sich die Trockenzeit aufgrund von Wetterphänomenen wie El Niño oder La Niña verlängert. Dies führt zu einem Überangebot an Rindern und entsprechend fallenden Preisen. Rinderfarmen mit Grundwasserzugang hingegen sind von diesen Schwankungen weitgehend unabhängig und können in solchen Phasen sogar von den niedrigen Ankaufspreisen profitieren, indem sie die Tiere günstig erwerben und nach einigen Monaten zu normalen Marktpreisen weiterverkaufen.
Dieser umfassende Prüfungsprozess gewährleistet eine rechtssichere und risikominimierte Investition in Paraguay.
© Copyright 2024. Rinder Rendite by Stefan Bode
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen.